Bohmstedt

Mittwoch, 05. April 2023

 

Wenn man schon fast vier Jahre verheiratet ist, kann man auch mal getrennt i n den Urlaub fahren! Deshalb fährt Clemens gleich Mittags nach Bohmstedt, bezieht schon mal das Zimmer und macht eine erste Tour in den Beltringharder Koog. Dabei immer an seiner Seite das neue große Objektiv, für dass es hier eine ganze Menge an Motiven gibt. Annika muss schließlich noch arbeiten, kommt dann aber auch abends nach. Und als die Sehnsucht doch zu große wird, sind beide schließlich am Abendbrottisch wieder vereint. Es gibt Spargelcremesuppe, Rumpsteak mit Ofenkartoffel und Creme Brûlée. Ein wunderbarer Einstieg. Dann noch schnell ein paar Schritte mit James, der natürlich auch nicht fehlen darf und ab ins Bett. Clemens will schließlich am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang im Koog sein.


Gründonnerstag, 06. April 2023

 

Er tut es wirklich. Der Wecker klingelt um halb sieben und Clemens macht sich auf in den Koog. Annika beschließt derweil, dass es im warmen Bett auch ganz schön ist und der arme Hund ja nicht allein bleiben soll. So leistet sie ihm Gesellschaft, während Clemens Vögel, Hasen und Rehe im Sonnenaufgang fotografiert.

Anschließend geht’s gemeinsam zum Frühstück und danach Richtung Leck in den Langberger Forst. Wir hoffen auf den Eisvogel, der sich aber leider nicht blicken lässt. Dafür sind zahlreiche bunt gemischte Enten auf den Fischteichen unterwegs. James nutzt das schöne Wetter für ein ausgiebiges Bad im Teich und tobt sich anschließend im Wald wieder trocken und warm. Wir genießen die Ruhe und die Sonnenstrahlen, die schon mächtig Kraft haben. Auf dem Rückweg zum Auto treffen wir dann auch noch einen kleinen Trupp Schwanzmeisen. Annika schafft einen Glückstreffer, Clemens geht leider leer aus.

Zurück im Hotel gibt es eine kleine Siesta, bevor wir noch einmal zum Abendlicht in den Koog fahren.
Zunächst statten wir dem neuen Kiosk bei der NABU Informationshüte „Fisk Ahoi“ einen Besuch ab. Wegen des guten Wetters hat er etwas verlängerte Öffnungszeiten und wir bekommen noch ein Eis und eine Tasse Kaffee bevor es wieder zum Fotografieren geht. Wie immer ist auch heute ordentlich was los im Koog. Streitlustige Kiebitze legen sich mit allem an, was ihnen in den Weg kommt (ungeachtet Größe und Wehrhaftigkeit). Rotschenkel und Uferschnepfen stolzieren im warmen Abendlicht und zuletzt zeigen sich sogar noch die Kampfläufer in fototauglicher Entfernung. Insgesamt also eine erfolgreiche Tour, auch wenn sich die Kiebitze partout nicht im Flug fotografieren lassen wollen. Am Hoteleingang überrascht uns dann noch eine kleine Rötelmaus, die wohl neben den Stufen wohnt und nach Abendessen Ausschau hält. Hier schnell noch ein paar Fotos gemacht, auch wenn es schwer wird den 4,2 Meter Mindestabstand des großen Objektivs zu wahren. (wir standen eigentlich rund einen Meter neben ihr).

Abends gibt es dann Carpaccio von Lachs und Thun mit Couscous als Vorspeise, auf der Haut gebratenen Kabeljau als Hauptgericht und eine Trilogie aus Mousse au Chocolat, Panna Cotta und Sorbet zum Nachtisch. Zufrieden sinken wir in unsere Betten. Schließlich soll es Morgen früh schon wieder früh los gehen.

 

Karfreitag, 07. April 2023

 

Tatsächlich klingelt der Wecker erneut um 06:30 Uhr und siehe da, selbst Annika schafft es, sich zusammenzureißen und fertig zu machen. Kurz darauf sind wir dann auch schon auf dem Weg zum Koog. Anders als am Vortag ist hier allerdings schon einiges los. Eine ganze Reihe von Fahrzeugen steht am Wegesrand um die verschiedenen Vögel zu beobachten. Anders als am Vortag sind auch die Ergebnisse etwas spärlicher. Als dann zum Schluss doch noch einige Kampfläufer auftauchen sind wir aber versöhnt und fahren erstmal wieder zum Frühstück ins Hotel. Allerdings dauert es dann doch noch etwas, bevor wir dann loskommen, da wir beide doch noch etwas unfit ob des frühen Tagesbeginns sind.

Der heutige Ausflug, der auch dem Hund etwas mehr Auslauf bescheren soll, geht ins Wilde Moor bei Schwabstedt (also fast wieder im heimischen Kreis – Erfde ist nur einen Steinwurf entfernt). Das Wilde Moor ist recht beeindruckend.  Sowohl ob seiner Vielfältigkeit (Offene Tümpel, Heideflächen, Binsenflächen) als auch ob seiner Größe. Auf einem kleineren Stück ist ein Bohlenweg angelegt, auf dem es viele Hinweise auf Tier und Pflanzenwelt gibt. Allerdings ist es wohl doch noch etwas früh im Jahr, so dass bis auf ein paar Rohrammern, Wiesenpieper und ein vereinzelter Kranich noch nicht so viel zu sehen war. Wir werden aber sicherlich wiederkommen.

 

Auf der Rückfahrt stürzen wir uns noch in die Metropole (Husum) um Fischbrötchen zu ergattern. Clemens springt zu Loofs und kommt mit Bismarck, Matjes, Brathering und Krabbenbrötchen wieder. Diese Leckereien werden sodann am Deich verspeist, bevor es erstmal wieder ins Hotel geht. Das frühe Aufstehen hat doch Spuren hinterlassen.

 

Den angedachten Abendausflug zur Arlauer Schleuse verschieben wir allerdings noch mal, da es doch sehr doll zuzieht und wir beschließen die Zeit bis zum Abendessen mit dem Schreiben dieser Zeilen sinnvoll zu nutzen.

 

Karsamstag, 08.04.2023

 

Heute haben wir beschlossen mal etwas länger zu schlafen, so dass Clemens immerhin bis knapp 8:00 Uhr Ruhe gibt und wir ausnahmsweise ausgeschlafen zum Frühstücksbuffet eilen. Nach dem Frühstück stehen wichtige Besorgungen an. Deshalb geht es erstmal in die große Stadt zum Outdoor Spezialisten mit der Wolfstatze. Hier ersteht Clemens gleich vier neue Funktionst-shirts und weil er sich so schnell entscheiden konnte zur Belohnung noch ein Polartec Fleece. Der nordische Sommer kann kommen!

 

Annika kommt eher bescheiden daher und ersteht eine schicke Weste in einem schicken Fachgeschäft für Schnöselmoden. 

 

Zufrieden kehren wir Husum den Rücken und begeben uns wieder in die Wildnis. Nach kurzer Pause (ja, shoppen ist anstrengend!!!) geht es an die Arlau-Schleuse wo zwei Rothalstaucher kurz Anstalten machen zu balzen. Die Geschenke, die er bringt erfüllen allerdings alle nicht ihren Qualitätsvorstellungen, so dass sie schließlich doch wieder jeder ihrer Wege schwimmen. Trotzdem ein tolles Schauspiel, dass auf den Speicherkarten dokumentiert ist. Natürlich soll auch James auf seine Kosten kommen (der ganz artig still gelegen hat, während die Alten fotografiert haben), so dass wir noch eine ordentliche Runde durchs Schilf drehen.

Abends gibt es dann wieder kulinarische Highlights aus Paulsens Küche. Als Vorspeise Kartoffelsuppe mit Krabben, Medaillons mit Kartoffelröstzwiebelstampf und Karottenkuchen mit Sanddorn Parfait als Nachspeise. Tatsächlich das vorläufige kulinarische Highlight des Aufenthaltes.

 

Ostersonntag, 09.04.2023

 

Heute ist ein merkwürdiger Tag… Die beiden Alten stehen ausnahmsweise mal nicht früh auf, um mit ihren komischen Apparaten von dannen zu ziehen (warum darf ich da eigentlich nie mit??) und irgendwie liegt eine feierliche Stimmung im Raum. Papa schaut ganz beseelt. Dann gibt es plötzlich Geschenke und eine Karte, auf der Hamster laut irgendwas von Börsday singen. (Das könnte ich wahrscheinlich besser, wenn man mich fragen würde). Nach dem Frühstück, zu dem ich übrigens auch nie mitkommen darf, verschwinden die Alten doch noch. Irgendwas von Schwarzkehlchen murmeln sie dabei. Weißkehlchen sind viel cooler! Immerhin nehmen sie mich diesmal mit. Nachdem wir stundenlang Reetgürtel und Erdhaufen angestarrt haben, geht es dann doch noch mal weiter.

 

Nach Nordstrand, von dem sie behaupten, es sei eine Insel. Dabei sind wir über einen Damm dorthin gefahren. Naja, wie auch immer. Jetzt gibt es erstmal Kaffee und Kuchen, von letzterem fallen wenigstens auch ein paar Krümel für mich ab. Danach geht es eine Runde am Deich entlang. Endlich mal was Sinnvolles! Dort stehen ganz viele wollige Tiere, die mich an irgendetwas erinnern. Sollte ich sie zählen, oder sortieren? Ich komm nicht drauf. Da ich ohnehin an der Leine bin, brauche ich es gar nicht erst versuchen. Auch gut.

Abends ziehen sich die Alten festlich an und plötzlich stehen die ganz Alten vor der Tür. Oma und Opa aus Flensburg und Oma aus Schleswig. Sie haben immerhin Leckerchen dabei. Und wieder gibt es Geschenke für den Alten. Unter anderem ein gemaltes Bild, wo er mit seiner komischen Mütze und dem merkwürdigen Apparat drauf ist. Ob er jetzt zum Götzen wird und lauter Leute kommen, um ihm zu huldigen? Naja, solange sie alle Leckerchen dabeihaben, soll mir das recht sein. Zum Essen gehen sie dann aber doch wieder alleine.  Man hört, es gab Lamm. Vielleicht hätten sie mich mitgenommen, wenn ich ihnen eins gerissen hätte… abends ist dann doch wieder alles beim Alten und erschöpft vom Tag, fallen wir alle müde und zufrieden ins Bett

Ostermontag, 10.04.2023

 

Die Schwarzkehlchen lassen uns nicht los. Nachdem wir am Vortag keine gefunden haben, machen wir uns noch einmal zum Sonnenaufgang auf die Suche nach ihnen. Aber auch dieses Mal sind wir nicht erfolgreich. Zwar zeigt sich eines, ist aber so weit weg und so schnell wieder verschwunden, dass kein gutes Foto dabei zustande kommt. Dafür posiert ein wunderschöner Mäusebussard in bestem Morgenlicht auf einem Baum. Dann wird eben der abgebildet.

Das Wetter ist wieder einmal wunderbar. Zwar bläst ein guter Wind, aber bei Temperaturen um die 17°C lässt es sich trotzdem gut aushalten und so fahren wir nach dem Frühstück in die Langenhorner Heide.

 

Zu unserer großen Freude ist der Name dort Programm und nach einer schönen Waldwanderung durch einen Dünenwald (wir werden sehr an die Klitplantagen in DK erinnert), gelangen wir zu einer recht großem Heidefläche, die Annika von zukünftigen Hundeshootings in lila und pinkt träumen lässt. Der Weg führt weiter an ehemaligen Fischteichen und endet schließlich wieder in dem Waldstück. Wenn heute fotografisch auch nichts drin war, so ist der Weg doch sehr schön und birgt Potenzial für später im Jahr.

 

Das frühe Aufstehen spüren wir dann doch etwas. Und da das Wetter zum Abend hin wechselt, es zieht ordentlich grau auf, verschieben wir die geplante Abendtour auf den nächsten Tag und gehen stattdessen frühzeitig zum Abendessen über. Heute gibt es ein Grillbuffet mit verschiedenem Fleisch (da ist sowohl für Annika als auch für Clemens was dabei), Salaten und Räucherfisch zur Vorspeise. Und natürlich dürfen Dessertvariationen nicht fehlen. So fallen wir satt und zufrieden in unsere Betten.

 

Dienstag, 11.04.2023

 

Der Wecker bleibt stumm und unsere erste Aktion des Tages ist das Frühstück. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt: wir verpassen gerade nichts! Dunkle Regenwolken ziehen über das Hotel hinweg.

 

Trotzdem ziehen wir am späten Vormittag los in Richtung Eiderstedt, denn wir haben ein Date mit bereits bekannten gefiederten Freunden… Und siehe da, wie bestellt sitzen sie in einer Eibe, vier Stück an der Zahl, eine davon auf einem der unteren Äste fast auf Augenhöhe. Fototgrafenherz, was willst Du mehr?! Da es regnet, sind wir fast allein und fallen so auch nicht mit den großen Objektiven auf. Und auch unsere Models stören sich nicht an uns, sondern schauen einmal kit halbem Auge auf, um sich anschließend wieder entspannt zurückzulehnen und uns gewähren zu lassen. Man merkt, dass sie Menschen gewohnt sind. Von wem wir sprechen? Na, das habt Ihr doch sicherlich schon erraten. Falls nicht, hier eine „kleine“ Fotoauswahl:

Glücklich und nass fahren wie weiter zum Eidersperrwerk. Als wir da ankommen, regnet und stürmt es so sehr, dass wir zwar einen kurzen Blick auf die dortige Kolonie werfen, aber zügig wieder zum Auto zurückkehren, als wir feststellen, dass es dort noch nichts Besonderes zu sehen gibt.

 

Abends gehen wir ausnahmsweise einmal getrennte Wege. Während sich Annika den Hund schnappt um eine Runde um den Block zu „woggen“ (schneller als Walken aber langsamer als Joggen), zieht es Clemens noch einmal in Richtung Deich und Koog. Irgendwo müssen diese vermaledeiten Schwarzkehlchen doch sein… Spoileralarm, es zeigen sich wieder keine. Dafür aber Greifvögel. Rohrammern und Graureiher in schönstem Abendlich. Fast hätte Annika alleine zum Abendessen gemusst, so spannend ist es an diesem Abend im Koog.

Das Abendessen beginnt mit einer Kartoffelsuppe mit Krabben, wird mit Rouladen mit Speckbohnen und Salzkartoffeln, fortgeführt und mit Creme brûlée mit Kaffeeis abgeschlossen. Vielleicht hätte es für Annika besser doch eine größere Runde Wogging sein müssen…

Mittwoch, 12.04.2023

 

Der gestrige Abend war so eindrucksvoll, dass Clemens spontan auch am Mittwoch noch mal früh aufsteht (6 Uhr) und sich auf den Weg Richtung Koog macht. Diesmal sind es weniger die gefiederten Gesellen als viel mehr eine fünfköpfige Hasenschaar, die im weichen Licht des Sonnenaufgangs vor der Kamera gepost haben. Nur wenige Meter neben der Straße war großes Putzen und Kuscheln angesagt. Eine tolle Fotogelegenheit.

Nach der Rückkehr gibt es dann aber erstmal Frühstück. Anschließend eine etwas längere Pause (es war doch sehr früh heute), die wir mit Bildbearbeitung und Tagebuchschreiben verbringen. Verpassen tun wir nichts, da die Sonne inzwischen veritablen Regenschauern gewichen ist. Trotzdem geht es nachmittags dann noch mal los. Das Wetter schreit nach Wald, um nicht ganz so nass zu werden. Ziel ist der Schobüller Forst. Ein Naherholungsgebiet ziemlich dicht hinterm Deich, dass an die dänischen Klitplantager erinnert. Hier drehen wir eine rd. 3,5 Km lange Runde und beschließen dann schnell wieder ins Trockene zu gelangen. Vor dem Abendessen steht dann noch eine Abschiedsrunde im Koog an. Diesmal ist es eine Gänsefamilie mit 9 Küken, die uns über eine längere Strecke begleitet. Außerdem sehen wir einen Löffler, der seelenruhig auf Fischfang ist. Fast vergessen wir die Zeit während wir so beim Beobachten sind. Aber dann ruft doch der Hunger.

Am letzten Abend gibt es Friesisch frische Suppe (Rinderkraftbrühe mit Klößen), Pulled Beef vom Wagyu-Rind mit BBQ-Sauce, Pommes-Frites und Salat und zum Nachtisch eine  Dessertvariation (Zu Clemens großer Freude ist neben Schokomousse und Panna Cotta auch wieder Creme Brûlée  dabei).

 

Anschließend werden noch mal Bilder sortiert (Clemens hat 776 Bilder, Annika 520). EAs gibt also ordentlich was zu tun. Irgendwann fallen uns dann aber die Augen zu und wir lassen den Tag noch einmal Revue passieren.

 

Donnerstag, 13.04.2023

 

Unsere Abreise steht bevor. Nachdem wir noch einmal das ausgiebige Frühstücksbuffet genossen haben, packen wir unsere sieben Sachen und machen und auf die lange, lange Heimreise. Damit die Fahrt nicht zu anstrengend wird, beschließen wir einen Zwischenstopp auf Nordstrand zu machen – genauer gesagt im dortigen Hofladen. So sind unsere kommenden Abendessen dann auch gesichert (Hack vom Lamm und Galloway, Lammkrone und Galloway-Rumpsteak wandern in unseren Kofferraum) und wir können endlich gen Roikier aufbrechen. Zu Hause angekommen packen wir unsere Taschen und Kisten aus, zählen die Katzen und Kaninchen durch (alle vollzählig) und lassen den Tag bei Lammbolognese und Tagebuchschreiben gemütlich ausklingen. Zumindest auf Annika wartet morgen nämlich schon wieder die Arbeit… Und so träumen wir heute Nacht von unserem nächsten Urlaub!

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